Mais

Das kahle Land, das jetzt noch harrt
der grünen Decke, wo erst zart
gelbliche Triebe sich erstrecken,
das wird alsbald der Mais bedecken
.
Der weite Blick, der jetzt noch schweift,
den fernen Horizont umgreift
wird an den dichten hohen Wänden
der Mais bepflanzten Felder enden.

Eng, undurchschaubar grenzen Reih’n
von Mais die schmalen Wege ein.
So monochrom und monoton
scheint seine Masse dir zu droh’n.

Wie atmetest du früher frei,
gingst an den Feldern du vorbei.
Mais macht es fremd wie nie gekannt
das einst vertraute weite Land.

Maisfeld Anfang Mai

Das kahle Land, das jetzt noch harrt
der grünen Decke, wo erst zart
gelbliche Spitzen sich erstrecken,
das wird alsbald der Mais bedecken.

Der weite Blick, der jetzt noch schweift,
den ganzen Horizont umgreift,
wird an den hohen grünen Wänden
mit Mais bepflanzter Äcker enden.

Wie monoton und monochrom
Vielfalt und Farbe sie bedrohn,
die einst hier herrschten. Wie so trist
das Feld, wo Mais der Meister ist.

Längs der Felder im April

Längs der Felder im April

Noch nimmt der Mais mir nicht die Sicht.
Er ist kaum erst gesät!
Der Bäume Kronen leicht und licht,
Ein Haus von Frühling weht.

Wind trägt heran den strengen Duft
Von Raps, der hellgelb blüht.
Darein gemischt durch laue Luft
Geruch von Gülle zieht.

Die Wintersaat hat sich bewegt,
Frisch grün wie Gras sie steht.
Und Saatkartoffeln sind gelegt
Unter dem Hügelbeet.

Sehnsucht nach dem Land

Lass uns auf dem Lande leben
in der dörflichen Idylle.
So viel Raum, Natur und Stille
kann doch keine Stadt uns geben!

Lass nach Harmonie uns streben,
Freundlichkeit zu Mensch und Tieren.
In der lauen Luft spazieren,
wo Schönwetterwölkchen schweben.

Wollen uns gesund ernähren
von der Bauern Hände Mühen.
Frische Milch von frohen Kühen,
Brot aus ungespritzten Ähren.

Hühner, die im Hofe scharren
und in Freiheit Eier legen
Schweine, die auf langen Wegen
Laster nicht zum Schlachthof karren.

Wo? Das Land, wie wir es preisen?
Soll’n wir’s mit der Seele suchen? —-
Sicherer ist, es zu buchen
im Büro für Sehnsuchtsreisen

Biber

Ein Biber lebt in einem Bach
Beim schönen Städtchen Biberach.
Dort werkelt er an einem Bau
Für die geliebte Biber-Frau.

Die ist, ich muss es leider sagen,
Erheblich aus der Art geschlagen!
Statt biberfleißig, treu und tüchtig
Leichtfertig und vergnügungssüchtig.

Denn während er am Heime werkt,
So eifrig, dass er’s nicht mal merkt,
Vergnügt sie sich längst anderwärts:
Sie zog davon mit einem Nerz.

Ihr ist das Luxusleben lieber
Als Biederkeit im Bau mit Biber!